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Ein Tag in Kachetien: Klöster, Wein und georgische Lebensfreude

  • carobemberg
  • 1. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Nur zwei Stunden östlich von Tbilissi beginnt eine andere Welt: sanfte Hügel, weite Weinberge, ehrwürdige Klöster und ein Lebensgefühl, das sofort entschleunigt. Kachetien, die berühmteste Weinregion Georgiens, ist perfekt für einen Tagesausflug – vollgepackt mit Kultur, Kulinarik und traumhaften Ausblicken.


Erste Station: Das Bodbe-Kloster – Stille, Geschichte und ein Hauch Spiritualität


Unser Tag beginnt am Bodbe-Kloster, nur wenige Minuten vor den Toren von Sighnaghi. Die weiß getünchte Anlage thront über dem Alazani-Tal und ist nicht nur ein spiritueller Ort, sondern auch von großer Bedeutung für die georgisch-orthodoxe Kirche – hier liegt die heilige Nino begraben, die im 4. Jhd. v. Chr. das Christentum ins Land brachte.

Der Garten lädt zum Innehalten ein, und vom Aussichtspunkt unterhalb des Klosters reicht der Blick bei klarem Wetter bis zum Kaukasus. Ein Ort zum Durchatmen – und Auftanken für den Tag.


Sighnaghi – Die Stadt der Liebe mit Panoramablick


Nur wenige Minuten weiter erreichen wir Sighnaghi, die charmante Kleinstadt mit italienischem Flair. Bunte Häuser, enge Gassen, Cafés mit Blick auf die Weite des Alazani-Tals – hier möchte man verweilen.

Besonders eindrucksvoll ist der Spaziergang auf der restaurierten Stadtmauer. Sie gehört zu den längsten in Georgien und bietet fantastische Ausblicke auf die umliegenden Weinberge. Die Wachtürme erzählen stumm von einer Zeit, als diese Stadt Georgiens Grenze schützte.


Wein und Genuss auf dem Shumi Weingut


Gegen Mittag führt uns die Reise weiter zum Shumi Weingut in der Nähe von Tsinandali. Hier erleben wir nicht nur Wein, sondern ein Stück georgische Seele. Im Schatten von Maulbeerbäumen genießen wir ein traditionelles Mittagessen – frisch gebackenes Brot, gegrillte Auberginen mit Walnüssen, Chatschapuri und natürlich: Wein.

Die Führung durch das Weingut ist ein Highlight. Die Shumi Winery ist nicht nur Produzent, sondern auch Bewahrer alter Traditionen. Wir lernen, dass georgischer Wein oft noch in Qvevris – riesigen Tongefäßen – fermentiert wird, ganz ohne Stahl oder Eichenholz. Es ist eine uralte Methode, UNESCO-geschützt und Ausdruck einer jahrtausendealten Weinkultur.


Ein Hauch von Luxus im Tsinandali Estate


Nach dem Essen geht es weiter zum Tsinandali Estate, dem ehemaligen Landsitz der georgischen Fürstenfamilie Tschawtschawadse. Die gepflegten Gärten und das kleine, aber feine Museum zeugen von georgischer Noblesse des 19. Jahrhunderts.

Hier stoßen Welten aufeinander: Neben dem historischen Anwesen steht heute das moderne Radisson Collection Hotel – ein Kontrast aus Luxusarchitektur und Geschichte, der überraschend harmonisch wirkt. Auf der Terrasse lohnt sich ein Kaffee mit Blick über die Gärten und das Tal.


Heimfahrt über Telawi – Der letzte Blick auf Kachetien


Auf dem Rückweg nach Tbilissi fahren wir durch Telawi, die inoffizielle Hauptstadt Kachetiens. Ein kurzer Halt auf dem Hügel am Batonis Tsikhe - einem alten Palast- und Festungskomplex und ehemaliger Residenz der Könige von Georgien - bietet noch einmal einen großartigen Panoramablick – und das Gefühl, dass dieser Landstrich so viel mehr zu bieten hat, als ein einziger Tag erfassen kann.




Fazit: Ein Tag, der nachklingt


Kachetien verzaubert mit seiner Ruhe, der Herzlichkeit seiner Menschen, gutem Essen und einem Glas Wein, das mehr ist als nur ein Getränk – es ist Ausdruck einer tiefen, gelebten Kultur. Wer Georgien verstehen will, sollte diesen Tagesausflug nicht verpassen.

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Über mich

Lehrerin, Schauspielerin, Sprecherin und zum ersten Mal im Ausland lebend, in Tbilissi/Georgien; mit meinem Mann, der hier einen Job angenommen hat, und seinen zwei Kids, 13 und 15.

Hungrig auf Abenteuer und top motiviert, aber auch richtig Schiss in der Bux; typischer Zwilling eben ;)

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