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Wandern im georgischen Dschungel: Ein Tag im Lagodekhi-Nationalpark

  • carobemberg
  • 2. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Wenn du Georgien bereist und dich nach echter Wildnis sehnst, führt kaum ein Weg am Lagodekhi-Nationalpark vorbei. Eingebettet im äußersten Nordosten des Landes, an der Grenze zu Aserbaidschan und Russland, zählt er zu den ältesten und ursprünglichsten Schutzgebieten Georgiens – und ist ein echter Geheimtipp für Naturbegeisterte.



Der Lagodekhi-Nationalpark: Ein grünes Juwel am Kaukasus


Gegründet bereits im Jahr 1912, ist der Lagodekhi-Nationalpark nicht nur einer der ältesten Nationalparks im Kaukasusraum, sondern auch einer der artenreichsten. Hier treffen dichte Laubwälder auf alpine Wiesen, steile Schluchten auf plätschernde Gebirgsbäche. Über 1.200 Pflanzenarten und zahlreiche Wildtiere – darunter Luchse, Bären und Gämsen – finden hier ein Zuhause. Der Park ist ein Paradies für Naturliebhaber und Wanderer, die abseits ausgetretener Pfade unterwegs sein möchten.




Die Wanderung zum Black Grouse Waterfall – 10 km Naturerlebnis pur


Unsere Tour beginnt am Besucherzentrum des Nationalparks in Lagodekhi – einem kleinen, charmanten Ort, in dem die Zeit etwas langsamer zu laufen scheint. Von hier aus führt uns der gut ausgeschilderte Trail zum Black Grouse Waterfall (zu Deutsch: Birkhuhn-Wasserfall), einem rund 10 Kilometer langen Hin- und Rückweg, der es trotz moderater Distanz in sich hat.

Was harmlos beginnt, wird schnell zur ernstzunehmenden Herausforderung. Der Pfad führt durch dichten, beinahe dschungelartigen Wald. Die Vegetation ist üppig, moosbedeckte Bäume, Farne und plätschernde Bäche lassen einen fast vergessen, dass man sich nicht in Südamerika, sondern im Kaukasus befindet. Immer wieder geht es steil bergauf und ebenso steil wieder hinunter. Teilweise sind Haltegriffe in den Fels eingelassen – und die braucht man auch. Trittsicherheit und eine gute Grundkondition sind definitiv erforderlich.




Kein Kiosk, keine Hütte – volle Eigenverantwortung


Einkehrmöglichkeiten? Fehlanzeige. Wer den Black Grouse Waterfall erwandern möchte, sollte ausreichend Wasser und Proviant dabeihaben. Besonders an heißen Tagen ist eine gute Vorbereitung das A und O. Auch festes Schuhwerk ist Pflicht – auf rutschigem Untergrund und an steilen Stellen können Turnschuhe schnell zur Gefahr werden.


Die Belohnung: Der Wasserfall


Nach etwa zwei Stunden erreicht man den Wasserfall – und ist plötzlich ganz klein. Das Wasser stürzt donnernd über eine hohe Felswand in ein natürliches Becken, umgeben von dichten Bäumen und sattem Grün. Ein perfekter Ort für eine Pause, ein Picknick – oder einfach, um durchzuatmen und den Moment zu genießen. Mit etwas Glück sieht man sogar einen der namensgebenden Birkhühner durch den Wald huschen.


Fazit: Anspruchsvoll, aber unvergesslich


Die Wanderung zum Black Grouse Waterfall ist nichts für Spaziergänger, aber genau das Richtige für alle, die das Abenteuer suchen – und bereit sind, dafür auch mal ins Schwitzen zu kommen. Wer die Herausforderung annimmt, wird mit einem der eindrucksvollsten Naturerlebnisse belohnt, die Georgien zu bieten hat.


Tipp: Früh am Morgen starten, um der Mittagshitze zu entgehen und möglichst ungestört unterwegs zu sein. Und: Unbedingt Kamera mitnehmen – auch wenn die Bilder diesem Naturparadies kaum gerecht werden können.

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Über mich

Lehrerin, Schauspielerin, Sprecherin und zum ersten Mal im Ausland lebend, in Tbilissi/Georgien; mit meinem Mann, der hier einen Job angenommen hat, und seinen zwei Kids, 13 und 15.

Hungrig auf Abenteuer und top motiviert, aber auch richtig Schiss in der Bux; typischer Zwilling eben ;)

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